9.10.13, 14:01 - Dies und Das
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ich habe eine massive inflation vorhergesagt. das ist ungefähr anderthalb jahre her. http://netzherpes.de/blog/index.php?ent ... 213-082051gepostet von web doc
dabei war der gedanke folgender: die zentralbank pumpt massiv geld in dem markt. niedrigste zinsen heizen die wirtschaft an und nach 1-3 durchläufen treten unerwartete gewinne auf die erst die löhne, dann dann die restlichen preise steigen lassen.
jetzt sind fast zwei jahre vorbei und die inflation liegt trotz eines zinsniveaus nahe null immernoch auf den angepeilten 2 %
was ist passiert? neben den (imho zu) niedrigen zinsen tauscht die zentralbank geldmengen aus. Man kauft anleihen und aktien um richtig großen stil auf, und versorgt die märkte mit einer liquideren geldmenge.
dieses vorgehen nennt der ökonom "QE", erfunden in japan in den 90ern. siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Quantitative_Lockerung
das hat 2 effekte: erstens kann technisch der zinssatz nicht unter 0 % fallen, um noch mehr liquide mittel (öl) in die wirtschaft (motor) zu pumpen müssen andere werkzeuge her. die geldsüchtigen werden mittels QE weiter mit stoff versorgt. dem markt werden die weniger liquiden mittel genommen: ich tausche m(anleihe) gegen m(bargeld) sodass M(total) nicht geändert wird (ich gehe von einem erweiterten geldmengenbegriff aus). nur die schnellere verfügbarkeit.
ich erinnere nochmals an die sooft zitierte quantitätsgleichung des geldes:
Geldmenge × Umlaufgeschwindigkeit = Preisniveau × Output
wir sehen aus den wirtschaftsdaten, dass das preisniveau konstant ist und die wirtschaft (output) sich im euroraum leicht erholt.
der zweite effekt ist ein bisserl um die ecke gedacht: durch den aufkauf von anleihen werden diese am markt begehrt. dadurch wird zu niedrigeren zinsen verkauft...
in europa wurde die QE aufheizung "sterilisiert", d.h. man ändert das etikett auf den angekauften anleihen und verkauft sie unter eigenem namen weiter um die engere geldmenge nicht noch weiter steigen zu lassen. siehe http://www.faz.net/aktuell/finanzen/anl ... 51805.html dies ist aber nur eine teilweise sterilisation, da die neuen ECB-assets vertrauensvoller sind und leichter beliehen werden können. (V bleibt höher, ich gehe ja von einer erweiterten geldmenge inklusive anleihen aus)
langfristig müssen die ezb, die fed, die englische notenbank und auch die japaner kräftig auf die bremse treten.
hoffentlich haben krisenstaaten wie italien, spanien portugal oder griechenland bis dahin ihre finanzen im griff, sonst ist der zeitgewinn durch die QE nichtig.
weitere literatur, leider etwas marktlastig: http://www.economist.com/news/schools-b ... nventional
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